Kritiken

Foto: Arnaud Bertereau

Virginie Despentes inszeniert
Was kann Literatur?
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 13.03.2023 → Beitrag hören

Die Starautorin, Essayistin und Filmregisseurin Virginie Despentes ist eine Ikone der queeren Literatur. Nun inszeniert sie erstmalig am Theater ein Stück. „Woke“ entstand zusammen mit den Co-Autorinnen- und Autoren Anne Pauly, Paul B. Preciado und Julien Delmaire. mehr…


Foto: Simon Gosselin

Feministisches Klassikertheater
Aus der Traum
Deutschlandfunk, Kultur Heute 07.03.2023 → Beitrag hören

Auseinandersetzungen mit großen Bühnen-Klassikern prägen die Regiearbeit der in Brasilien geborenen Christiane Jatahy. Nun inszeniert sie Shakespeares „Hamlet“ am Odéon-Théâtre de l’Europe, dem sie als assoziierte Künstlerin verbunden ist. mehr…


Isabelle Huppert spielt. Foto: Peter Lindbergh

Isabelle Huppert ist Bérénice
Fallende Blütenblätter
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 06.03.2023 → Beitrag hören

Jean Racine, Romeo Castellucci, Isabelle Huppert. Ein Trio der Giganten steht auf dem Spielplan des Théâtre de la Ville in Paris. Romeo Castellucci verschlankt Racines „Bérénice“ und Isabelle Huppert ist fast allein beim Klagegesang der Protagonostin. mehr…


Foto: Matthias Horn

Knausgårds Autobiografie auf der Bühne
Karl Ove im Bühnenplunderland
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 02.03.2023 → Beitrag hören

Zwischen 2011 und 2017 kamen die sechs Folgen „Sterben“, „Lieben“, „Spielen“, „Leben“, „Träumen“, und „Kämpfen“ von Karl Ove Knausgårds autobiografischer Romanfolge „Min Kamp“ in Deutschland heraus. Aus ihnen hat die lettisch-amerikanische Regisseurin Yana Ross die ersten beiden und den letzen Teil für ihre Inszenierung „Sterben Liebe Kämpfen“ zusammengefügt und am Berliner Ensemble auf die Bühne gebracht. mehr…


Foto: Thomas Aurin

Futuristischer Roman auf der Studiobühne
Im Technikgottesdienst
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 01.03.2023 → Beitrag hören

In Raphaela Edelbauers 2021 erschienenem Roman „Dave“ ist KI die Hoffnung für Reste einer Menschheit, die in völliger Überbevölkerung untergegangen ist. Am kleinen Spielort des Deutschen Theater hat das Wilke Weermann eingerichtet. mehr…


Foto: Gianmarco Bresadola

Sittenbild der Generation X
What is left to lose?
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 12.02.2023 → Beitrag hören

Falk Richter legt mit „Bad Kingdom“ an der Schaubühne in Berlin eine figurenreiche Produktion vor, die den Bogen zwischen individuellem Schmerz und gesellschaftlichen Verwerfungen spannen soll. Mit Jule Böwe und Ursina Lardi stehen zwei Ensemblestars auf der Bühne. mehr…


Foto: Gianmarco Bresadola

Ukrainisches Exiltheater
Eine Übung in Streitkultur
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 31.01.2024 → Beitrag hören

Als Direktor des Kiewer Left Bank Theatre erlangte der Regisseur Stas Zhyrkov 2022 die Befreiung vom Kriegsdienst und die Erlaubnis, die Ukraine zu verlassen. Er nutzt dieses Privileg, um an verschiedenen Bühnen im Westen Europas für sein Heimatland einzutreten. An der Schaubühne urinszenierte er nun „Postkarten aus dem Osten“ von Pavlo Arie, Martin Valdès-Stauber und Ensemble. mehr…


Foto: Sebatian Hoppe

Schopenhauer als Musiktheater
„Nenn es Kunst“
Deutschlandfunk Kultur, Fazit – 27.01.2024 → Gespräch hören

In bildgewaltigen Inszenierungen hat Sebastian Hartmann Stoffe der Weltliteratur auf ihre inneren Kraftlinien hin untersucht und ihre äußeren Handlungsstränge ignoriert. Er wendet sein Verfahren nun auch auf philosophische Texte an und inszeniert nach „Der Einzige und sein Eigentum“ nun in Dresden „Atlantis – Die Welt als Wille und Vorstellung“. mehr…


Foto: Simon Gosselin

Literaturadaption in Paris
Auf den Schmerzspuren der Geschichte
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 16.01.2024 → Beitrag hören

Der polnische Starregisseur Krystian Lupa inszeniert zwei der vier Erzählungen aus W.G. Sebalds „Die Ausgewanderten“. Schon im Frühsommer des vergangenen Jahres sollte das Projekt in Genf herauskommen. Das war am Streit mit den dortigen Bühnentechnikern gescheitert. Die Premiere war jetzt am Pariser Odéon. mehr…


Adama Diop als „Othello“. Foto: Jean-Louis Fernandez

Dekolonisierung im Nationaltheater
Blickwechsel auf andere Geschichte
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 17.12.2023 → Beitrag hören

Eines Tages wird sich die reale Diversität der französischen Gesellschaft auf den Bühnen wiederfinden lassen, in der Besetzung der Rollen. Aber gilt das auch für die Geschichten, die man dort erzählt? An den französischen Nationaltheatern sind einige davon in diesen Wochen schon angekommen. mehr…


Foto: Mayra Wallraff

Musical-Dekomposition
Im Klangraum der Versöhnung
Deutschlandfunk Kultur, Fazit – 13.12.2023 → Gespräch hören

Der in Berlin lebende Performer Ariel Efraim Ashbel hatte sein Deutschlanddebüt 2013 mit „All White People Look the Same to Me“. Unter der musikalischen Leitung von Ethan Braun untersucht Ashbel nun mit „Fiddler! A Musical“ am HAU Traditionen der jüdischen Performance anhand des berühmten Musicalerfolg „Fiddler on the Roof“, das in Deutschland als „Anatevka“ bekannt ist.


Foto: Théâtre du Soleil

Stück über das Moskauer Künstlertheater
Zwei Theaterlegenden
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 07.12.2023 → Beitrag hören

Der amerikanische Autor und Regisseur Richard Nelson wurde international bekannt mit seinem Stückzyklus „The Apple Family“, das historische Ereignisse der jüngeren amerikanischen Geschichte mit dem Schicksal einer Durchschnittsfamilie verband. Nun schrieb er ein Stück über Theaterikone Konstantin Stanislawski und die Tournee seines legendären Künstlertheaters in den USA 1923. Er inszeniert dies am Théâtre du Soleil und mit Ariane Mnouchkines berühmtem Ensemble. mehr…


Foto: Moritz Haase

Dokumentartheater am Berliner Ensemble
„Geschichte, ganz trocken“
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 04.12.2023 → Beitrag hören

Das Berliner Ensemble zeigt die Arbeit des jungen Exil-Iraners Alireza Daryanavard „Chronik der Revolution“, das der Regisseur zusammen mit der Menschenrechtsaktivistin Mahsa Ghafari schrieb. Es entstand in der Programmreihe Worx, die sich zur Aufgabe macht, pro Spielzeit jeweils für zwei Nachwuchskünstler:innen eine freie Produktionsplattform zu schaffen. mehr…


Foto: Apollonia T. Bitzan

Performance-Spektakel
Komm süßer Tod
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 25.11.2023 → Beitrag hören

Der flämischen Kontertenors, Performer und Regisseurs Benjamin Abel Meirhaeghe inszeniert an der Volksbühne: „Death Drive – Everything Everyone ever did“. Schöpfungserzählung und Weltuntergang in einem. mehr…


Foto: Hugo Glendinning

Performance am NTGent
Kein Anschluss unter dieser Nummer
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 18.11.2023 → Beitrag hören

Seit fast vierzig Jahren erkundet der britische Autor und Regisseur Tim Etchells, wie Darstellungen auf dem Theater und wie der Blick des Publikums funktionieren. Nun inszeniert der britische Regisseur am NTGent in der von Milo Rau initiierten Reihe „Histoire(s) du Théâtre“. Das Stück heißt „How goes the world“. mehr…


Foto: Tuong-Vi Nguyen

Philosophisches Theater
Vierte Person Singular
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 16.11.2023  → Beitrag hören

Der Autor, Maler und Regisseur Valère Novarina entwirft Paralleluniversen, in denen zahllose allegorische Gestalten auftreten, die zwar an reale Menschen erinnern und doch immer auch besondere poetische Erfindungen sind. Sein neues Stück heißt ganz großspurig „Les personnages de la pensée“ – also etwa die „Figuren des Denkens“ und dies urinszeniert der Dichter am Théâtre de la Colline. mehr…


Foto: Armin Smailovic

Zwei Stücke über Kolonialismus
Fahrstuhl ins Nirgendwo
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 29.10.2023 → Beitrag hören

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Jan-Christoph Gockel intensiv mit dem afrikanischen Kontinent. Das Verhältnis zu den ehemaligen Kolonien prägten Arbeiten wie „Kongo-Müller“, „Herz der Finsternis“, „Der Auftrag: Dantons Tod“. Am Deutschen Theater inszeniert er nun Heiner Müllers „Der Auftrag“ und stellt dem Text von 1979 die zeitgenössische Entgegnung des togoischen Autors Elemawusi Agbédjidji an die Seite: „Psyche 17“. mehr…


Foto: Jean-Louis Fernandez

Stück über Kollaboration in Paris
Braune Werkhalle der Geschichte
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 26.09.2023 → Beitrag hören

Der französische Regisseur Silvain Creuzevault untersucht politische Denkrichtungen in der europäischen Geschichte. Mit „Notre Terreur“ über die französische Revolution wurde er 2009 international bekannt. Nun zeigt er am l’Odéon-Théâtre de l’Europe „Edelweiss – France Fascisme“: Die französische Rechte der 1930-er und 1940-er Jahre.  mehr…


Foto: Ann Ray

Yasmina Reza inszeniert eigenes Stück
Edelboulevard im Nationaltheaterformat
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 21.09.2023 → Beitrag hören

Das deutsche Publikum kennt Yasmina Reza als Autorin bissiger Gesellschaftskomödien: „Kunst“ oder „Der Gott des Gemetzels“ waren große Erfolge. Ihr neues Stück heißt „James Brown trug Lockenwickler“, umspielt Identitätsfragen und wurde in München uraufgeführt. Nun inszeniert die Autorin ihr Stück „James Brown mettait des bigoudis“ in Originalsprache am „Théâtre de la Colline“. mehr…


Foto: Christoph Raynaud de Lage

Dokumentartheater über Jugend in der Banlieue
Der ideale Polizist ist eine Polizistin
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 19.09.2023 → Beitrag hören

Im Jahr 2022 kamen in Frankreich 13 Menschen bei Verkehrskontrollen ums Leben. Im Frühsommer 2023 löste der Tod des jungen Nahel im parisnahen Nanterre eine ungeahnte Welle von Protest und Zerstörung aus. Das alltägliche Konfliktverhältnis von Jugendlichen und Polizei ist Thema in „Oasis-Love“ der Autorin und Regisseurin Sonia Chiambretto beim Festival d’Automne. mehr…


Foto: Krafft Angerer

Kunstfest Weimar
Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 08.09.2023 → Beitrag hören
Deutschlandfunk Kultur – Fazit – 07.09.2023 → Gespräch hören

Ehrgeiz, Trägheit, Eitelkeit, Rausch und Gewalt der Macht, die Dummheit und die Ressentiments des Volkes, aber auch ewige Fragen nach der Natur des Menschen und dem Sinn des Daseins. All das hat der 22-jährige Büchner Anfang 1835 in Dantons Tod verarbeitet. Das inszeniert der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani mit dem Blick auf die Gegenwart. In „Dantons Tod reloaded“ spielt das Ensemble des Hamburger Thalia Theaters. Die Uraufführung war beim Kunstfest Weimar. mehr…


Foto: Christophe Raynaud de Lage

Eine Bilanz des Festivals in Avignons
Die Zerbrechlichkeit des Menschen
Tagesspiegel, 30.07.2023 → Artikel lesen

Unter der neuen Leitung des Portugiesen Tiago Rodrigues standen dieses Jahr in Avignon Themen rund um Landschaft und Klima sowie Formen der Diskriminierung im Mittelpunkt. mehr…



Festival in Avignon
Dreieck der Awareness
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 26.07.2023 → Beitrag hören

Auf seiner Abschlusspressekonferenz konnte der neue Festivaldirektor Tiago Rodrigues eine sehr positive Statistik seines ersten Festival d’Avignon verkünden. Mit 94% Platzauslastung ist es hervorragend besucht worden. Ist der Start also rundum gelungen? mehr…


Foto: Christian Raynaud de Lage

Theater im Freien
Ins Offene?
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 18.07.2023 → Beitrag hören

Zahlreiche europäische Festivals sind Koproduzenten des Projekts „Perfoming Landscapes“ mit dem sich Kunst und Performance in die Landschaft aufmachen. Rimini Protokoll Mitbegründer Stefan Kaegi und Caroline Barneaud sind die Kuratoren. Aber auch „Que ma joie demeure“ nach dem 1935 erschienenen Roman von Jean Giono lud zu fast sieben Stunden Theater im Freien ein. mehr…


Foto: Christophe Raynaud de Lage

Theaterfestival Avignon
Klassenkampf und Krisenangst
Tagesspiegel – 11.07.2023 → Artikel lesen

Das Theaterfestival Avignon setzt auch in diesem Jahr politische Statements. Es beginnt mit einer Gedenkminute für den von einer Polizeikugel getöteten Nahel und präsentiert Inszenierungen, die von sozialen Krisen erzählen. mehr…



Politisches Theater in Avignon
Was ist das: Wirklichkeit?
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 10.07.2023 → Beitrag hören

Mit „Baldwin and Buckley at Cambridge“, „Neandertal“ und „Jardin des Délices“ stellt Avignon hochaktuelle Fragen nach der Macht von Realitätssystemen und setzt damit seine politischen Erkundung fort. mehr…


Foto: Christohe Raynaud de Lage

Zwei Uraufführungen in Avignon
Gewaltig zart und mächtig brutal
Deutschlandfunk Kultur, Fazit – 09.07.2023 → Gespräch hören

Die Performance „A Noiva e o Boa Noite Cinderela” der Brasilianerin Carolina Bianchi und der dystopischen Stunde-Null-Traum “Le Jardin des Délices” von Philipe Quesne prägen die erste Festivalwoche. mehr…


Das Festival in Avignon startet politisch
Blick in eine gespaltene Gesellschaft
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 06.07.2023 → Beitrag hören
Deutschlandfunk Kultur- Fazit – 05.07.2023 → Gespräch hören

Julie Deliquet heißt die Regisseurin der Inszenierung „Welfare“, mit der das diesjährige Festival in Avignon im Papstpalast beginnt. Sie theatralisiert die Realisierung des Dokumentarfilms „Welfare“ (1973) des mit dem Ehrenoscar ausgezeichneten Frederick Wiseman. Zuvor gab es bereits eine Aufführungsfolge unter dem Titel G.R.O.O.V.E.. Choreografin ist die Streetart-Künstlerin Bintou Dembélé. mehr…


Foto: Jean-Louis Fernandez

Thomas Ostermeiers „Dreigroschenoper“ in Aix
Die Verhältnisse sind halt so
Tagesspiegel, 05.07.2023 – Artikel lesen

Deutschlandfunk, Kultur Heute – 05.07.2023 → Beitrag hören
Deutschlandfunk Kultur, Fazit – 04.07.2023 → Gespräch hören

Regisseur Thomas Ostermeier inszeniert Brechts „Opéra de Quat’Sous“ mit dem Ensemble der Comédie-Française. Vor der Premiere hatte es in Frankreichs Straßen rumort. mehr…