Filmregisseur Albert Serra an der Volksbühne
Suite morbide für Sänften und Gespenster
Bayerischer Rundfunk – Kulturwelt, 23.02.2018
Der katalanische Filmregisseur Albert Serra hat in den letzten Jahren die Filmwelt mit langatmigen und minimalistischen Filmen aufgemischt. Sein „La Mort de Louis XIV“ mit Jean-Pierre Léaud in der Hauptrolle ist ein Meisterwerk und wurde zum großen internationalen Erfolg. An der Volksbühne bleibt Serra dem 18. Jh. treu und inszeniert mit seinem Stück „Liberté“ mit Helmut Berger und Ingrid Caven eine Agonie der letzten Libertins. mehr…
Lars Norén an der Comédie-Française
Man spielt nicht mit dem Tode
Deutschlandfunk Kultur – Fazit – 12.02.2018
Seit über dreißig Jahren treffen sich vier Frauen und sechs Männer immer einmal im Jahr in einem einfachen Ferienhotel an einem schäbigen Strand. Jetzt sind sie alt, und einer nach dem anderen verschwindet auf immer. Lars Noréns hat auf das eigene Alter gewartet, um sich mit den letzten Dingen zu beschäftigen. Sein Stück „Poussière“ hat er selbst an der Comédie-Française uraufgeführt: Ein Abschiedkonzert, oder wie der Autor es im Untertitel nennt: Eine Totenmusik. mehr…
Simon Stones „Hotel Strindberg“ in Wien
Hotel der Verdammten
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 29.01.2018
Simon Stone kollagiert Motive aus mehrere Strindbergstücken zu einer bedrückenden Revue voller Beziehungsabgründe zwischen Männern und Frauen. In der Co-Produktion des Wiener Burgtheaters mit dem Theater Basel spielt Martin Wuttke eine zentrale Figur. mehr…
Die Kindes des Paradieses“ am Berliner Ensemble
Atmosphère! Atmosphère!
Deutschlandfunk Kultur, Fazit – 20.01.2018
Ola Mafaalani hat bereits mehrfach Filmstoffe auf die Bühne gebracht, wie Wenders „Der Himmel über Berlin“ oder Kubriks „A Clockwork Orange“ nach Antony Burgess. Jetzt erzählt sie mit Marcel Carnés Meisterwerk „Les Enfants du Paradis“ eine komplizierte Liebesgeschichte nach und verbindet das mit Erinnerungen der Hauptdarstellerin Arletty.
Joyce „Ulysses“ am Deutschen Theater
Quantensprung für das Jüngste Gericht
Deutschlandfunk, Kultur Heute, 20.01.2018
Den gewaltigen Ulysses-Roman des James Joyce für die Bühne zu bearbeiten, ist eigentlich Wahnsinn. Sebastian Hartmann und sein Ensemble am Deutschen Theater versuchen sich an seinem metaphysischen Gehalt und das tun sie mit naivem Engagement. mehr…
Marguerite-Duras-Adaption in Paris
Im Herz der Liebesfinsternis
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 18.01.2018
Die britische Theaterregisseurin Katie Mitchell kehrt nach installativen Arbeiten wie ihren Hamburger „Glücklichen Tagen“ wieder in den Filmrealismus zurück – mit einer Adaption des berühmten Buches „Die Krankheit Tod“ von Marguerite Duras. Die Pariser Inszenierung wird dem Text nur in Teilen gerecht. mehr…
„schlammland gewalt“ am Deutschen Theater
Apokalyptischer Materialismus
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 23.12.2017
Der Bachmannpreisträger Ferdinand Schmalz hat mit seinem Monolog „schlammland gewalt“ ein ungemein dichtes Sprachwerk über den Ausbruch von Gewalt in einer engstirnigen Dorfgemeinschaft vorgelegt. Die Uraufführung an der Box des Deutschen Theater erkundet aber nur einen, eher formalen Aspekt des Textes. mehr…
Milan Peschel spielt Wilhelm Voigt am Deutschen Theater
Total nette Nervensäge
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 22.12.2017
Milan Peschel fing als Bühnenarbeiter an der Volksbühne an, bevor er dort einer von Castorfs beliebtesten Schauspieler wurde. Jetzt spielt er am Deutschen Theater in Carl Zuckmayers „Der Hauptmann von Köpenick“ den krakeelenden Arbeitslosen Wilhelm Voigt. mehr…
„Les Misérables“ am Berliner Ensemble
Castorf bleibt sich treu
Deutschlandfunk, Kultur Heute 02.12.2017
Von Paris nach Panama: Frank Castorf verlegt Victors Hugos „Les Misérables“ in seiner Inszenierung am Berliner Ensemble nach Kuba. Aus dem Stoff aus dem 19. Jahrhundert macht er ein siebeneinhalbstündiges assoziatives Ideentheater. Der Mensch mit seiner Schuld und seinem Leid steht dabei im Mittelpunkt. mehr…
Das Theater und die nationale Identität
Zuschreibungen und Selbstfindungen
Deutschlandfunk, Kultur Heute – 29.11.2017
Die nationale Identität ist in Frankreich schon seit Jahren ein umkämpftes Debattenthema. Jetzt versuchen sich auch Theaterleute an der heiklen, von rechten Diskursen okkupieren Thematik. Dabei zeigen sie die ganze Bandbreite dessen, was Identität bedeuten kann, jenseits simpler, autoritärer Festschreibungen. mehr…