Foa – Mafai – Reichlin – Das Schweigen der Kommunisten

Das Emblem der Partito Comunista d'Italia
Das Emblem der Partito Comunista d’Italia

Vittorio Foa, Miriam Maffai, Alfredo Reichlin: „Das Schweigen der Kommunisten“

Zehn Jahre nach dem Fall der Mauer greift der alte italienische Gewerkschaftler Vittorio Foa zur Feder. Er schreibt an zwei ehemalige Mitglieder der Partito Comunista Italiana, an die Aktivistin und Journalistin Miriam Mafai und den ehemaligen Herausgeber der Unità, Alfredo Reichlin. „Woher kommt das Schweigen der italienischen Kommunisten? Gibt es wirklich nichts zu sagen über das 20. Jahrhundert, seine Hoffnungen, Massaker, seine Erfolge?“ Die beiden alten Kommunisten antworten. Es entwickelt sich ein faszinierender, dreistimmiger Briefwechsel. Wir erleben die Renaissance einer alten Freundschaft und einen von großer Ehrlichkeit geprägten, blitzgescheiten Gedankenaustausch.

Der „historische Kompromiss“ – Italien als Labor für linke Bewegungen

Vom antifaschistischen Widerstand über den „historischen Kompromiss“ – der Zusammenarbeit u.a. mit der Democrazia Cristiana – bis hin zur Selbstauflösung der PCI 1991 reicht das weite historische Spektrum, wobei sich kollektive Geschichte und individuelle Erlebnisse durchdringen. Italien, ein Labor politischer Experimente und Vorbild für viele linke Bewegungen, wird hier in lebendigen Erinnerungen greifbar. Aber noch wichtiger als die Bewältigung vieler schmerzhafter Erinnerungen sind die Ausblicke in die Zukunft, die die Drei wagen. So werden ihre Gedanken für alle jungen Menschen zu einem kostbaren Erbe, die in einer globalisierten Welt nach neuen politischen Orientierungsmöglichkeiten suchen.

Theaterversionen von Luca Ronconi und Jean-Pierre Vincent

2002 inszenierte der italienische Meisterregisseur Luca Ronconi eine gekürzte Fassung dieses Briefwechsels in Turin. 2007 realisierte Jean-Pierre Vincent beim Festival in Avignon die französische Version. Das Festival Theater der Welt zeigte die deutsche Erstaufführung des Textes am Neuen Theater Halle. Ronconis Spielfassung, die bereits Vincents Übersetzung ins Französische zugrunde lag, übersetzten Francesca Spinazzi und Eberhard Spreng.